
Was sind P2P-Kredite?
P2P-Kredite (peer to peer oder person to person) sind Kredite, die nicht von
einer Institution wie einer Bank vergeben werden, sondern direkt von einer
Privatperson an eine andere Privatperson.
Die P2P Plattform dient hierbei als Vermittler zwischen diesen beiden.
Was ist Mintos?
Mintos wurde 2015 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Lettland. Es ist die aktuell führende P2P Plattform mit einem vermittelten Kreditvolumen von über 5 Milliarden €.
Die Geschäftsidee von Mintos besteht darin, Privatpersonen und kleineren Unternehmen eine alternative Finanzierung gegenüber dem herkömmlichen Weg über eine Bank, anzubieten.

Dabei vergibt Mintos die Kredite nicht direkt, sondern arbeitet mit Partner-Kreditunternehmen, den so genannten Darlehensanbahnern zusammen. Bevor Mintos mit einem neuen Darlehenanbahner kooperiert, wird dieser überprüft bezüglich seiner Erfolgsbilanz und dem Risikomanagement bei der Kreditvergabe.
Bei Mintos sind derzeit 70 Kreditgeber aus 33 Ländern aktiv, was gegenüber anderen Plattformen eine breite Diversifikation erlaubt und somit das Risiko eines Kreditausfalls senkt. Es werden verschiedene Kreditarten angeboten, welche ihr in der unteren Grafik sehen könnt.
Des Weiteren sind die meisten Kredite mit einer Rückkaufgarantie versehen, auf die wir später noch eingehen werden, und Mintos bietet ein eigenes Ranking an, mit der die Darlehensanbahner eingeschätzt werden.

Die Anmeldung…
… erfolgt recht unkompliziert, ihr müsst einige persönliche Daten angeben und euch natürlich identifizieren. Hierzu könnt ihr die Vorder- und Rückseite eures Ausweises fotografieren, welche binnen weniger Minuten überprüft wird. Vorerst kann man diesen Schritt aber auch einfach überspringen.
Die ersten Schritte
Willkommen auf der Startseite von Mintos, hier seht ihr nun mein Interface, welches mir nach dem Login angezeigt wird.

Links siehst man seinen aktuellen Kontostand, inklusive des verfügbaren Kapitals, welches also investiert werden kann. Hier beträgt das Minimum an Investition pro Kredit 10€.
Ausstehende Zahlungen sind Zahlungen, welche sich derzeit noch im Verarbeitungsprozess befinden.
In der Mitte befindet sich eine Übersicht über die einzelnen Einnahmequellen.
Rechts ist der aktuelle Status deiner Investitionen zu sehen, inklusive derer, die sich zurzeit im Verzug befinden. Das ist vorerst nichts Schlimmes, darauf werde ich aber nochmal später eingehen.
Wenn man unten auf Geld einzahlen klickt, kann man genau das tun: Geld auf sein Mintos Konto transferieren. Das geht entweder über eine Direktüberweisung mittels Trustly oder über eine Standard SEPA Überweisung, was aber etwa 1-3 Tage dauert.

Unten ist noch ein Newsfeed zu finden, wo ihr über aktuelle Entwicklungen informiert werdet. Generell finde ich, pflegt Mintos eine sehr transparente Informationspolitik. Hier sind Informationen zu finden über Bonusaktionen, neue Darlehensanbahner mit denen Mintos kooperiert, die aktuellen Jahresberichte, aber auch wenn es Probleme mit Darlehensanbahnern gibt wie zum Beispiel derzeit mit Peachy.
Mintos biete sowohl einen Primärmarkt, also auch einen Sekundärmarkt und Invest&Access, aber erstmal der Reihe nach.
Im Primärmarkt seht ihr aktuelle Kredite, welche von Darlehenanbahnern angeboten werden.

Hier habt ihr verschiedene Filter zur Option, ihr könnt Kredite währungs- und länderspezifisch Filtern, abhängig von eurer gewünschten Rendite und Laufzeit und noch einiges mehr.
Wenn ihr beginnt, bei Mintos zu investieren, würde ich euch empfehlen, erst einmal manuell zu investieren, um ein Gefühl für die Funktionsweise von Mintos zu entwickeln. Hier könnt ihr erstmal euer persönliches Risikomanagement testen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass ihr von vorn herein diversifiziert, also erstmal nur 10€ pro Kredit investiert und am besten direkt in verschiedene Darlehensanbahner aus verschiedenen Ländern.
Das Interface des Sekundärmarkts sieht dem des Primärmarkts sehr ähnlich.

Hier habt ihr auch wieder verschiedene Auswahlmöglichkeiten. Der markanteste Unterschied ist hier, dass ihr nicht wie im Primärmarkt euren erwarteten Zinssatz wählen könnt, sondern die YTM. YTM bezeichnet die Endfälligkeitsrendite und setzt sich wie folgt zusammen: Verkauft ihr einen Kredit auf dem Sekundärmarkt, besitzt dieser bereits einen festen Zinssatz. Zusätzlich könnt ihr aber noch festlegen, ob ihr euren Kredit für den gleichen Preis anbieten wollt, für den ihr in erworben habt, oder ihn mit einem Aufpreis oder Rabatt anbieten wollt. In der YTM ist also neben dem Zinssatz auch der Aufpreis/Rabatt mit eingerechnet, wodurch ihr eine höhere Rendite als nur durch den reinen Zinssatz bekommen könnt.
Der Sekundärmarkt ist aber eher etwas für fortgeschrittene, dazu werde ich auch nochmal einen eigenen Beitrag verfassen.
Ihr müsst ihr aber nicht jeden Kredit einzeln manuell auswählen, sondern könnt eure Strategien einfach automatisieren. Hierzu bietet euch Mintos verschiedene Möglichkeiten an:

Invest&Access wurde von Mintos vor etwa einem Jahr eingeführt und ähnelt vom Prinzip Bondora Go&Grow. Es eignet sich besonders für Einsteiger, da hier alle Einstellung von Mintos selbst vorgenommen werden und ihr in ein breit diversifiziertes Kreditportfolio investieren könnt. Mintos arbeitet derzeit daran, hier nochmal das Angebot zu verändern und 3 verschiedene Strategien anzubieten, wie aus einem aktuellen Newsfeed Artikel hervorgeht. Den Artikel verlinke ich euch hier:
https://www.mintos.com/blog/demnaechst-neue-mintos-strategien-bringen-mehr-auswahl-fuer-investoren/
Künftig kann man wohl zwischen 3 verschiedenen Strategien wählen, diversifiziert, konservativ und hohe Rendite.
Im Bereich Auto-Invest bietet Mintos derzeit 3 verschiedene Anlagestrategien an:

Diese eignen sich meiner Meinung nach für den Anfang eher nicht, da Mintos meiner Meinung nach kein Produkt für einen kurzen Anlagehorizont ist (vergleiche Strategie 1) und die durchschnittliche Rendite hier eher mau ausfällt.
Ihr könnt auch eure eigene Strategie für den Primär- oder Sekundärmarkt festlegen und dort eure persönlichen Einstellungen wählen, so gehe ich zum Beispiel vor:

Rückkaufgarantie – wirklich eine Garantie?
In der Selektion im Primärmarkt gibt es den Punkt Rückkaufgarantie, hier könnt ihr zwischen ja und nein wählen. Um diesen Punkt und was es damit auf dich hat zu verstehen, gehen wir erstmal darauf ein, was die Rückkaufgarantie überhaupt ist:
Wenn ein Kredit in Verzug gerät und nach 60 Tagen nicht zurückgezahlt wurde, verpflichtet sich der Darlehensanbahner, den Kredit für den Nominalwert inklusive aufgelaufener Zinsen zurück zu kaufen.
Klingt erstmal nach einer sicheren Sache. Ist es auch. So lange wie der Darlehensanbahner solvent ist.
Daher ist die Rückkaufgarantie eher als ein Versprechen anstatt einer Garantie aufzufassen. Bisher habe ich durchweg positive Erfahrungen mit der Rückkaufgarantie gemacht. Es gab bis dato keinen Kredit, der ausgefallen ist oder mir nicht zurückgezahlt wurde. Dennoch lässt sich nur schwer vorhersagen, was passiert, wenn einer der Darlehensanbahner nicht mehr zahlungsfähig ist oder es zu einem plötzlichen Anstieg von ausgefallenen Krediten kommen sollte.
Ich investiere bei Mintos nur in Kredite, welche über eine Rückkaufgarantie verfügen. Wie schon oben erwähnt habe ich damit bisher sehr positive Erfahrungen machen können und es vermittelt mir ein gewisses Gefühl von Sicherheit, auch wenn es keine richtige Garantie im eigentlichen Sinnen ist.
Rendite kommt von Risiko
Wenn ihr euch mein Dashboard oder meine Portfolios in Auto-Invest anseht, könnt ihr erkennen, dass ich derzeit eine Rendite von rund 12% p.a. generiere. Mintos wirbt aktuell bei Invest&Access mit einer Rendite von 12,56%. Dies ist, im Vergleich zu anderen Assets eine recht hohe zu erwartende Rendite. Wie ist das also möglich?
Viele der Kredite, auch wenn man mehrere Plattformen vergleicht, stammen aus dem osteuropäischen Raum. Hier sind die üblichen Zinsen auf Kredite von Banken zum einen höher als bei den P2P Plattformen. Des Weiteren weiß jeder, der sich schon mal einen Kredit bei einer Bank geholt hat, dass dafür eine Überprüfung der persönlichen finanziellen Situation nötig ist. Um diese zu umgehen, ist es möglich, P2P Kredite zu nutzen, da hier keine Bank zwischengeschaltet ist. Dies wiederum erklärt aber schon eines der möglichen Risiken bei der Investition: Auch solche Kreditnehmer, die bei einer Bank kein Darlehen gewährleistet bekommen würden, können sich über eine P2P Plattform Liquidität leisten.
Dennoch ist aber natürlich auch den Plattformen oder im Falle von Mintos den Darlehensanbahnern daran gelegen, die Ausfallrate ihrer Kredite so gering wie möglich zu halten, weswegen diese auch Inkassoprozesse starten, sobald es zu einem Zahlungsverzug kommt. Außerdem ist jeder Darlehensanbahner an dem Kredit mit einer Risikobeteiligung, welche etwa 10% des Kreditvolumens entspricht, beteiligt.
Ein großer Teil der Kredite bilden so genannte Payday loans. Diese überbrücken die Zeit zwischen zwei Lohnzahlungen, damit sich die Person noch etwas leisten kann. Allein dies spricht dafür, dass derjenige, der den Kredit aufnimmt, nicht über sonderlich viele Rücklagen verfügt und auf das Geld Dritter angewiesen ist.
Die P2P Branche ist noch eine junge Branche und die meisten Plattformen wurden nach der Finanzkrise 2007/2008 gegründet, somit ist die aktuelle Corona-Krise die erste wirkliche Bewährungsprobe für den P2P Sektor. Zu Beginn hat man von vielen Investoren gehört, dass diese ihre Investitionen abgezogen haben, so kam es beispielsweise bei Bondora Go&Grow zu Verzögerungen in der Auszahlung. Bisher scheint das Zinsniveau aber eher konstant und es kommt zu keinen auffällig hohen Ausfallraten. Würde aber beispielsweise die Arbeitslosenquote in einem Land krisenbedingt steigen, wäre die Frage, wie lange die Rückzahlungen noch garantiert sind. Bisher lassen sich also noch kaum Aussagen dazu treffen, welche Folgen eine Wirtschaftskrise auf diesen Sektor hat. Ich für meinen Teil bin voll investiert geblieben, auch während der Krise.
Diese Punkte gilt es bei einer Investition in diesen Bereich zu bedenken, dabei muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er bereit ist, dieses Risiko für eine zweistellige Rendite zu tragen oder nicht.
Wie würde ich nun also vorgehen, wenn ich nochmal von vorne beginnen würde?
Mintos war meine erste Plattform im Bereich P2P mit der ich begonnen habe, und genau hier würde ich auch wieder starten. Neben der Tatsache, dass Mintos die größte Plattform im P2P Bereich ist, finde ich sie sehr intuitiv bezüglich der Bedienung und man kann sich erstmal in diesem Feld ein wenig zu Recht finden. Zu Beginn würde ich mit einer Summe von 250€ beginnen und vorerst nur 10€ pro Kredit investieren, also das Minimum, um so breit wie möglich zu streuen (ich kann es nicht oft genug betonen, dass gerade hier Diversifikation das wichtigste Mittel ist, um euer Risiko zu minimieren). Ich habe begonnen erstmal manuell zu investieren, dabei habe ich mich erstmal durch einige Kredite durchgeklickt und konnte dabei ein generelles Verständnis entwickeln, wie das Ganze funktioniert. Man kann aber auch erstmal mit Invest&Access beginnen, hier investiert ihr in ein bereits bestehendes Kreditportfolio, welches von Mintos selbst verwaltet wird. Wenn ihr euch entscheidet, bei Mintos zu bleiben, würde ich euch empfehlen euer investiertes Kapital aufzustocken. Am besten sollte eine einzelne Investition bei euch 1% des Gesamtvolumens ausmachen, bei 10€ pro Kredit solltet ihr also insgesamt etwa 1000€ investieren, um breit genug streuen zu können.
P2P Kredite sind für mich eine nette Beimischung in meinem gesamten Anlageportfolio neben Aktien, ETFs und Kryptowährungen, zählen für mich aber zu den riskanteren Geldanlagen, daher versuche ich, dass P2P Kredite etwa 10-15% meines Gesamtinvestments ausmachen.
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